Brasilien vs Frankreich 0:1 - Fuball 11FREUNDE

November 2024 · 2 minute read

Selbst die schwe­di­schen WM- Tou­risten sind schon abge­reist. War es doch vorher so: Wo man auch hinkam in diesen Tagen, wer auch immer spielte, irgend­wann begeg­nete man immer diesen vier Schweden (nicht drei oder fünf, son­dern immer vier), die total betrunken und bereits ori­en­tie­rungslos an den stau­nenden Pas­santen vor­über­liefen. Derlei exo­ti­sche Folk­lore mag ja schön und richtig sein, in Frank­furt war sie ver­zichtbar.
Das Gute an den Vier­tel­fi­nals dieser WM ist, dass man sich end­lich wieder auf den Fuß­ball kon­zen­trieren kann. Und was gibt es Schö­neres dabei, als eine Kon­stel­la­tion, die schon einmal ein WM- Finale war? Zum Total Recall“ von 1998 machten bemer­kens­wert viele bra­si­lia­ni­sche Bra­si­lianer ihre Auf­war­tung. Wir sich­teten inmitten der 20000 Ronaldos und Ronald­inhos zwar auch ein rät­sel­haftes gelbes Trikot mit der rück­wär­tigen Beflo­ckung Horst“; die größte Gruppe der Fremd­an­feuerer stellten aller­dings nicht deut­sche, son­dern japa­ni­sche Bra­si­lianer. Auf dem Platz bestimmte ein unglaub­lich inspi­rierter und über­haupt nicht alters­schwa­cher Zine­dine Zidane von Anfang an den Rhythmus, und die weit über­schätzte Seleçao schied letzt­end­lich unspek­ta­ku­lärer aus, als das jeder vor dem Tur­nier erwartet hätte. Zizou“ gab der WM an diesem Som­mer­abend den Glauben an den schönen Fuß­ball zurück. Hatte der Kol­lege Peter Unfried von der tageszeitung„nach dem Ach­tel­fi­nale noch befunden, Fuß­ball sei eben doch kein Nike-Spot, tanzte der Alt- Welt­meister plötz­lich wie auf der Spiel­kon­sole und mit der viel zitierten Lei­den­schaft im Fuß. Einer hatte beson­ders früh erkannt, dass die beiden Ron­nies heute im Sturm auf ver­lo­renem Posten stehen würden, und sich bereits in der Halb­zeit erfolg­rei­cher posi­tio­niert: Robinho schwatzte auf dem Weg zur Kabine ZZ Top dessen weißes Natio­nal­trikot ab und war damit wohl der ein­zige bra­si­lia­ni­sche Fran­zose im Sta­dion. Nach dem Spiel stand die fran­zö­si­sche Entou­rage freu­de­trunken Spa­lier für ihre spek­ta­ku­lären Anti-Fohlen. Gleich­zeitig begann der Kehraus in Frank­furt. Was eben noch als Pres­se­pult diente, wurde zwanzig Minuten später schon meist­bie­tend im Internet ange­boten. Sicher­lich war auch das eine oder andere Trikot von Hiro­hito oder Horst dabei.

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