
Das vergangene Wochenende war ein ausgesprochen gutes für die Nachwuchsabteilung von Hertha BSC. Lazar Samardzic, 19, hat bei seinem Ligadebüt gleich sein erstes Tor erzielt. Luca Netz, 18, hat sein Startelfdebüt gefeiert und immerhin ein Tor vorbereitet. Und Linus Gechter ist zum ersten Mal überhaupt in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz gekommen. Im zarten Alter von 17 Jahren und 197 Tagen.
Samardzic, ein Riesentalent der Berliner, spielt seit diesem Sommer für Udinese Calcio in der Serie A, nachdem er sich bei Rasenballsport Leipzig nicht hat durchsetzen können. Netz, ein noch riesigeres Talent der Berliner, ist vor der Saison zum Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach gewechselt.
Gechter aber ist noch in Berlin – und hat Luca Netz am Sonntag als zweitjüngsten Bundesligadebütanten von Hertha BSC abgelöst. Beim ersten Saisonsieg in Bochum ist er zur zweiten Halbzeit für den verletzten Jordan Torunarigha aufs Feld gekommen, hat rechts in der Dreierkette verteidigt und seine Sache zur allgemeinen Zufriedenheit erledigt.
„Ein ordentliches Debüt“
Sieben klärende Aktionen, vier Tacklings und einen abgefangenen Ball wies die Statistik am Ende für Gechter aus. „Es gab ein, zwei Situationen, die hätten besser laufen können, aber insgesamt war es ein ordentliches Debüt“, sagt Gechters eigentlicher Trainer Michael Hartmann, der bei Hertha für die U 19 zuständig ist. Insgesamt fand der frühere Nationalspieler den ersten Bundesligaeinsatz seines Schützlings „so, wie Linus grundsätzlich als Typ ist: sehr unaufgeregt“. Innerlich sei Gechter ganz sicher nervös gewesen, sagt Hartmann, „aber er wirkte nicht so“.
Wobei: Vielleicht war er das tatsächlich nicht. „Bestes Gefühl, was ich je hatte“, schrieb Gechter auf seinem Instagram-Account. Der junge Mann hat schließlich schon eine Situation gemeistert, die für einen Fußballer vermutlich viel aufregender ist als – Fußball zu spielen. Am Volkstrauertag 2018, mit gerade mal 14, hat Gechter in einer Feierstunde vor dem deutschen Bundestag gesprochen. Später trat dann noch Emmanuel Macron, der französische Staatspräsident, ans Rednerpult. „Er macht sich nicht in die Hose, hat Ausstrahlung“, sagt Herthas Profitrainer Pal Dardai über Linus Gechter.
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